Reiseberichte

Nepal   10. Februar 2017, Kathmandu, Nepal
Erdbeben und Wiederaufbau

Zweite besuchte Schule (5 Stunden von Kathmandu)

Jakob & Ernest:

Das Erdbeben und die Arbeit der Salesianer

Das Erdbeben im Jahr 2015 in Nepal hat unglaublich viel zerstört. Ca. 12.000 Schulen, zahlreiche private Häuser, Krankenhäuser und Straßen wurden von dem fast eine Minute dauernden starken Beben dem Erdboden gleich gemacht.

Die ohnehin schon sehr schlechte Infrastruktur des Landes, das zu den sieben ärmsten Ländern der Welt zählt, macht den Wiederaufbau bis heute noch sehr schwierig.

Unzählige Dörfer sind immer noch abgeschnitten von der Zivilisation. Nur Fußwege führen in die hochgelegenen Bergdörfer. Kinder und Jugendliche sind es vor allem, die am meisten unter den Folgen des Erdbebens zu leiden haben. Der Schulunterricht wird unter freiem Himmel oder provisorischen Blechhütten abgehalten. Laut Angaben der Salesianer sind bisher noch keine 5% der zerstörten Schulen wieder aufgebaut worden.

Ohne die Hilfe der zahlreichen NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen), die aus aller Welt nach Nepal kamen, wären noch weniger Schulen wiedererrichtet worden.

Die Frage, die wir uns stellten, war: Wie kann es sein, dass nach fast 2 Jahren und so viel Hilfe noch so wenig passiert ist in diesem Land?

Hier könnten wir nun sehr weit ausholen, versuchen aber, es möglichst knapp zu erklären. Die Grundprobleme sind die Mentalität der Nepalesen aufgrund des immer noch tiefsitzenden Kastensystems, die unglaublich hohe Korruption, die sich durch alle Schichten zieht, und die wirtschaftliche Armut des Landes.

Während unseres Aufenthaltes bei den Salesianern in Kathmandu besichtigten wir 4 von den 10 Schulen, die sie mit Hilfe von Hilfsfonds aus Europa wieder aufbauen. Alle Schulen wurden früher von der Regierung aufgebaut und sollen trotz der Hilfe der Salesianer auch Regierungsschulen bleiben. Die Fahrt zu den Schulen in einem Jeep dauerte meistens um die 4-5 Stunden. Es gibt nur wenige gute Asphaltstraßen, die natürlich alle von anderen Ländern gebaut und finanziert wurden. Zu den Dörfern gelangt man nur mit einem Geländewagen. Die Wege sind staubig und in einem sehr schlechten Zustand. Die Salesianer erzählten uns von den Schwierigkeiten und bürokratischen Hürden, die es zu überwinden gilt, um eine Schule zu bauen. Es gibt zahlreiche Ministerien und Gremien, die es zu schmieren gibt und deren Zustimmung man erbetteln muss. Es gibt nur wenige, die wirklich an einem schnellen und qualitätsvollen Wiederaufbau der Schulen interessiert sind.

Hat man schlussendlich alle Genehmigungen durch Schmiergeld erhalten, dann kommt die nächste Hürde. So gut wie alle Materialien müssen aus Kathmandu hergebracht werden. Die Trucks brauchen teilweise einen ganzen Tag und Vierradantrieb, um die benötigten Materialien zu den Dörfern zu bringen. Auch ist der Transport nur in der trockenen Periode des Jahres möglich, da in der Regenzeit die Schlammwege weggespült werden und die Dörfer für eine gewisse Zeit nicht erreichbar sind.

Trotz aller Probleme und Schwierigkeiten sind die Salesianer wie immer hoffnungsvoll und zielstrebig und der Schulbau geht zügig voran.

Für unsere Weiterreise sind wir wieder mit Schwierigkeiten konfrontiert

Leider müssen wir schon wieder unsere Bikes auseinander nehmen und in den Flieger steigen. Unsere geplante Route hätte uns über Nordost-Indien an die Grenze zu Myanmar geführt. Aufgrund von Unruhen in Myanmar hat das Militär beschlossen, die Landesgrenze nach Indien für die nächsten 3 Monate zu schließen. Wir werden in den Norden von Myanmar fliegen, in eine Stadt mit Namen Mandalay, von der wir dann Richtung Süden in die Hauptstadt Rangun weiterradeln. Mit diesem Flug überbrücken wir ca. 2.000 km Landweg. Letztes Mal war es ein Visa-Problem, diesmal ist es ein Krisengebiet, was uns zu Umwegen zwingt. Aber wir sind guten Mutes und freuen uns nun auf wärmere Gegenden, in denen warme Jacken T- Shirts weichen müssen.

Erste besuchte Schule (2 Stunden von Kathmandu)^ Erste besuchte Schule (2 Stunden von Kathmandu) ^
 i20170210-02 i20170210-03Nach dem Erdbeben^ Nach dem Erdbeben ^
Zweite besuchte Schule (5 Stunden von Kathmandu)^ Zweite besuchte Schule (5 Stunden von Kathmandu) ^
Provisorische Schulen^ Provisorische Schulen ^
 i20170210-07 i20170210-08 i20170210-09 i20170210-10 i20170210-11 i20170210-12Dal Bhat (traditionelle Mahlzeit in Nepal)^ Dal Bhat (traditionelle Mahlzeit in Nepal) ^
 i20170210-14Wiederaufbau eines Tempels^ Wiederaufbau eines Tempels ^
Zerstörte Schule^ Zerstörte Schule ^
Wiederaufbau einer Schule, 3. Besuch (5 Stunden von Kathmandu)^ Wiederaufbau einer Schule, 3. Besuch (5 Stunden von Kathmandu) ^
Provisorische Schule^ Provisorische Schule ^
Schüler^ Schüler ^
Straßen^ Straßen ^
Zwei Salesianer (links und rechts) zusammen mit dem Dorfoberhaupt^ Zwei Salesianer (links und rechts) zusammen mit dem Dorfoberhaupt ^
Erdbebenschäden^ Erdbebenschäden ^




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